Duales Studium Medizin
Das Medizinstudium ist der einzige Weg in den Arztberuf, der auf viele Menschen eine große Faszination ausübt. Das lange Studium sowie dessen theoretische Ausrichtung sind allerdings nicht jedermanns Sache, weshalb ein duales Studium der Medizin, das Theorie und Praxis miteinander verbindet, vielfach als ideale Lösung erscheint. Als Ärztin beziehungsweise Arzt muss man zwar über weitreichende theoretische Kenntnisse verfügen, sollte aber auch praktisch überzeugen können.
Auf den ersten Blick erscheint ein duales Medizinstudium daher durchaus sinnvoll. Allerdings ist das Medizinstudium streng genormt und erlaubt keine besonderen Studienformen. Die Ausbildung angehender Ärzte ist hierzulande genau geregelt und folgt einem einheitlichen Schema, das die Einhaltung der hohen Standards in der medizinischen Versorgung gewährleisten soll. Ein duales Studium der Medizin steht folglich nicht zur Debatte.
Dass kein duales Medizinstudium existiert, wird schnell deutlich. All diejenigen, die Medizin studieren und gleichzeitig im Gesundheitswesen Fuß fassen möchten, müssen nicht verzagen und können durchaus Mittel und Wege finden. Von dem Gedanken, ein duales Medizinstudium ausbildungsintegrierend zu absolvieren, muss man sich aber dennoch verabschieden.
Inhaltsverzeichnis
Berufliche Chancen nach dem Medizinstudium
Noch bevor es um die Wahl der richtigen Studienform geht, sollte man sich mit den Perspektiven nach einem Studium der Medizin auseinandersetzen. Dass die Medizin die Wissenschaft vom menschlichen Organismus ist und sich mit der Prävention, Diagnostik und Therapie von Krankheiten und Verletzungen befasst, ist allgemein bekannt. Dementsprechend ist das Medizinstudium die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten.
Wer Medizin studieren möchte, entscheidet sich somit typischerweise für diese Laufbahn und kann insbesondere in den folgenden Bereichen beruflich Fuß fassen:
- Arztpraxen
- Kliniken und Krankenhäuser
- Medizinische Behandlungszentren
- Kurkliniken
- Rehabilitationseinrichtungen
- Ärztekammern
- Krankenversicherungen
- Gesundheitsämter
- Pflegeeinrichtungen
Wichtig zu wissen ist dabei auch, dass man als Ärztin beziehungsweise Arzt Schwerpunkte setzen kann. Dies geschieht im Rahmen einer Qualifikation als Facharzt, die beispielsweise die Innere Medizin, Augenheilkunde, Orthopädie, Chirurgie, Kardiologie oder auch Dermatologie betreffen kann. Dadurch fokussiert man sich auf ein bestimmtes medizinisches Gebiet und wird zu einem kompetenten Ansprechpartner für entsprechende Belange.
Obwohl es naheliegt, muss man nach einem Medizinstudium nicht zwingend Arzt werden. Die medizinischen Kenntnisse können unter anderem auch in der Pharmaindustrie oder in der Forschung von Belang sein. Es ergeben sich folglich diverse Karrierechancen.
Verdienstmöglichkeiten
Das Medizinstudium wird vielfach als Garant für ein ansehnliches Einkommen betrachtet, denn Ärzte gehören typischerweise zu den Besserverdienern. Was das konkret bedeutet, kann allerdings variieren, denn die Verdienstmöglichkeiten schwanken im medizinischen Bereich teilweise stark.
Trotz aller Unterschiede lässt sich das durchschnittliche Gehalt auf rund 50.000 Euro bis 100.000 Euro brutto im Jahr beziffern. Diese Zahlen sind zwar nicht verbindlich, aber ein guter Anhaltspunkt für Interessierte, die mehr über die Verdienstmöglichkeiten nach dem Studium der Medizin in Erfahrung bringen möchten.
Möglichkeiten für ein duales Studium Medizin
Auf der Suche nach einem dualen Studium der Medizin erlebt man eine Enttäuschung, denn duale Studiengänge sind auf dem Gebiet der akademischen Ausbildung von Ärzten kein Thema. Wer Ärztin beziehungsweise Arzt werden möchte, muss folglich ein klassisches Medizinstudium in Vollzeit und Präsenz absolvieren. Daran lässt sich nichts ändern.
All diejenigen, die zunächst bei der Studienplatzvergabe kein Glück haben und sich in Geduld üben müssen, um beispielsweise Wartesemester zu sammeln, müssen aber nicht untätig herumsitzen, sondern können beispielsweise eine Ausbildung im medizinischen Bereich absolvieren. Vor allem die folgenden Berufe bieten sich in diesem Zusammenhang an:
- Gesundheits- und Krankenpfleger/in
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
- Altenpfleger/in
- Rettungssanitäter/in
- Hebamme/Entbindungspfleger
- Medizinisch-technische/r Assistent/in
- Operationstechnische/r Assistent/in
- Notfallsanitäter/in
- Physiotherapeut/in
Eine vorherige Ausbildung ist zwar nicht mit einem dualen Studium zu vergleichen, bietet aber die Chance, die Wartezeit zu überbrücken und währenddessen wertvolle Erfahrungen im medizinischen Bereich zu sammeln.
Inhalte
Eine Berufsausbildung ist für die Aufnahme eines Medizinstudiums zwar nicht erforderlich, schafft aber dennoch eine solide Basis. Angehende Ärztinnen und Ärzte können so erste Erfahrungen sammeln und von diesen maßgeblich profitieren, während sie im Studium der Medizin unter anderem die folgenden Inhalte lernen müssen:
- Chemie
- Biologie
- Physik
- Biochemie
- Anatomie
- Physiologie
- Psychologie
- Soziologie
- Allgemeinmedizin
- Augenheilkunde
- Dermatologie
- Chirurgie
- Anästhesiologie
- Genetik
- Hygiene
- Pathologie
- Innere Medizin
- Notfallmedizin
- Epidemiologie
- Palliativmedizin
- Schmerzmedizin
- Gerontologie
- Umweltmedizin
- Pharmakologie
- Bildgebende Verfahren
- Neurologie
- Psychiatrie
Voraussetzungen
Formal muss man aber lediglich über das Abitur verfügen. Zudem sollte man persönlich für die Medizin geeignet sein und sich vorab ein genaues Bild von dem Arztberuf machen. Naturwissenschaftliche Begabung, medizinisches Interesse und Einfühlungsvermögen sind hier anzuführen.
Dauer
Das Medizinstudium ist eine langwierige Angelegenheit und kommt mit einer Regelstudienzeit von sage und schreibe zwölf Semestern daher.
Unter optimalen Bedingungen dauert es folglich sechs Jahre bis zum Studienabschluss.
Alternativen zum dualen Studium Medizin
Da es kein duales Studium der Medizin gibt, kann es hier auch keine Alternativen im eigentlichen Sinne geben. Das klassische Medizinstudium in Vollzeit und Präsenz ist die einzige Option, um sich für den Arztberuf zu qualifizieren. Gegebenenfalls kann man dieses aber dual angehen, indem man nebenbei beispielsweise in einem Krankenhaus, im Rettungsdienst oder in einer Praxis jobbt. Ansonsten ist ein anderes duales Studium aus dem Bereich des Gesundheitswesens eine Option.
So kann man unter anderem Pflegewissenschaft, Heilpädagogik, Gesundheitsmanagement oder Medizintechnik auch ausbildungsintegrierend in dualer Form studieren. Ein berufsbegleitendes Studium in Form eines Abend- oder Fernstudiums kommt vielleicht auch in Betracht und ist eine gute Wahl für ambitionierte Pflegekräfte und Angehörige verschiedener Gesundheitsfachberufe.