Duales Studium Studienmodelle

Vielen Menschen, die sich zum ersten Mal mit dem dualen Studium befassen, wissen gar nicht, dass hier verschiedene Studienmodelle zum Einsatz kommen. Duales Studium ist somit nicht gleich duales Studium. Es muss dementsprechend genau differenziert werden, um sich ein genaues Bild von den jeweiligen Studienmöglichkeiten zu machen. Spätestens wenn man unverhofft mit unterschiedlichen dualen Studiengängen konfrontiert wird, ist die Verwirrung groß, weshalb eine intensive Auseinandersetzung mit den dualen Studienmodellen unausweichlich erscheint.

Duales Studium – Definition

Bevor man sich mit den Details der verschiedenen dualen Studienmodelle beschäftigt, sollte man erörtern, was ein duales Studium überhaupt ist. Angesichts der verschiedenen Varianten ist es gar nicht so einfach, auf diese Frage eine allgemeingültige Antwort zu geben. Die allgemeine Definition beschreibt das duale Studium als akademischen Studiengang, der sich durch integrierte Praxisphasen in einem Unternehmen auszeichnet. Auf diese Art und Weise wird von Anfang an eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis erreicht, was wiederum zu umfassenden Kompetenzen führt. Während Studierende klassischer Studiengänge nach dem Abschluss vor der großen Herausforderung stehen, den Einstieg in die Arbeitswelt zu meistern, ist dies dual Studierenden bereits längst gelungen. Darüber hinaus können sie mit einem akademischen Abschluss in Kombination mit berufspraktischen Erfahrungen aufwarten. Speziell für verantwortungsvolle Führungspositionen sind Absolventen eines dualen Studienganges somit bestens geeignet. Dass dual Studierende ein festes Einkommen erwirtschaften, ist ein weiterer Punkt, der das duale Studium von einem normalen Studium unterscheidet.

Studienmodelle im Bereich des dualen Studiums

Ein duales Studium zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass es ein akademisches Hochschulstudium mit betrieblichen Praxisphasen kombiniert. Dies kann allerdings auf unterschiedliche Art und Weise vonstattengehen, so dass auch zwischen den einzelnen Varianten dualer Studiengänge zu differenzieren ist. In diesem Zusammenhang ist auch von den dualen Studienmodellen die Rede. Auf den ersten Blick erscheint es verwirrend, dass verschiedene Studienmodelle für ein duales Studium infragekommen, doch in der Praxis erweist sich dieser Umstand immer wieder aufs Neue als großer Vorteil, denn so lässt sich für fast jeden ein passendes duales Studium finden. Unabhängig davon, ob man bereits berufstätig ist und nun nebenbei studieren möchte oder nach einer Möglichkeit sucht, Studium und Berufsausbildung miteinander zu vereinbaren, kann man im Bereich der dualen Studiengänge fündig werden. Es lohnt sich also, sich intensiv mit den verschiedenen Formen des dualen Studiums zu befassen.

Das ausbildungsintegrierende duale Studium

Wenn von einem dualem Studiengang die Rede ist, denken die meisten Menschen an eine Kombination einer klassischen Berufsausbildung mit einem grundständigen Bachelor-Studium. Dabei handelt es sich dann um das Studienmodell eines ausbildungsintegrierenden dualen Studiums. Wesentliches Merkmal dieser Variante ist die Tatsache, dass die Absolventen eine doppelte Qualifikation erwerben, weil sie einerseits das Hochschulstudium und andererseits die Berufsausbildung abgeschlossen haben. Abiturienten, die sich nicht zwischen einer Ausbildung und einem Studium entscheiden können und beides gleichzeitig in Angriff nehmen wollen, können dies tun, indem sie ein ausbildungsintegrierendes duales Studium aufnehmen. Solche Studiengänge werden als Abiturienten-Ausbildungen angeboten und dienen der grundlegenden und zugleich umfassenden Qualifizierung angehender Führungskräfte.

Das berufsintegrierende duale Studium

Das berufsintegrierende duale Studium bildet ein weiteres Studienmodell und richtet sich an Berufstätige, die sich auf wissenschaftlichem Niveau weiterbilden möchten. Ein berufsintegrierendes Studium kann hier eine interessante Option sein und wird vom Arbeitgeber unterstützt. Die Unterstützung besteht üblicherweise in einer Herabsetzung der Arbeitsstunden, so dass ausreichend Freiräume für das duale Studium geschaffen werden. Da die Studierenden mit einer gewissen Berufserfahrung aufwarten können, besteht zuweilen auch die Möglichkeit eines Studiums ohne (Fach-)Abitur.

Das praxisintegrierende duale Studium

Das praxisintegrierende duale Studium wird mitunter auch als kooperatives Studium bezeichnet und ist an das ausbildungsintegrierende Studienmodell angelehnt. Allerdings absolviert man im Zuge dessen keine Berufsausbildung, sondern ist als Trainee oder Praktikant im Unternehmen beschäftigt. Auf diese Art und Weise ergibt sich ein hohes Maß an Flexibilität, das sehr geschätzt wird und eine individuelle Qualifizierung ermöglicht. So ist es auch möglich, nach einem erfolgreich abgeschlossenen Bachelor ein entsprechendes duales Studium mit dem Ziel Master zu absolvieren. Bachelor-Absolventen sammeln so praktische Erfahrungen und können zugleich ein postgraduales Aufbaustudium absolvieren.

Das berufsbegleitende duale Studium

Als weiteres Studienmodell tritt das berufsbegleitende duale Studium in Erscheinung. Dieses findet neben dem Beruf statt, der in Vollzeit ausgeübt wird. Berufstätige absolvieren das duale Studium somit in ihrer Freizeit und opfern ihren Feierabend für die akademische Ausbildung. Ob und inwiefern der Arbeitgeber involviert ist und Unterstützung bietet, ist sehr unterschiedlich.
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